martina essig | #2 | 25. mai bis 13. juli 2013

 

Für ihre zweite Einzelausstellung in der dst.galerie hat Martina Essig die entsprechende Benennung #2 gewählt. Dieser Titel ist insofern programmatisch, als er wie die ausgestellten Arbeiten auf seine essentielle Aussage reduziert ist.
Martina Essigs großformatige Aquarelle sind Bilder von Bildern - allerdings weniger von konkreten Vorlagen als vielmehr von erinnerten Motiven, die bereits einen Prozess der Transformation auf ihr Wesentliches durchlaufen haben. Konkrete Versatzstücke wie florale Elemente oder Landschaftsformen sind zwar immer wieder angedeutet, erscheinen jedoch eher als Strukturen oder ornamentale Oberflächen, wodurch Reduktion und Rhythmisierung zu Bild bestimmenden Elementen werden. Als solche erfahren sie einen Teil ihrer Intensität aus der reinen Größe der Arbeiten, die auf wunderbare Weise durch die Materialität des leichten Papiers als Bildträger ausbalanciert wird. Ein ähnliches Spannungsfeld erzeugt der Farbauftrag. Größtmögliche Kontraste werden gebrochen durch den lasierenden Gebrauch von Acryl- und Wasserfarben, der ein zartes Spektrum an Zwischentönen erlaubt.
Essig plant ihre Bilder, aber sie konstruiert sie nicht. Immer lässt sie dem Zufall und der Intuition genügend Raum. Eine flüchtig anmutende Pinselführung steigert dabei häufig noch den Charakter der Beiläufigkeit, verstärkt indessen gleichzeitig die ursprüngliche Kraft der Arbeiten. Die Künstlerin überträgt den Arbeiten eine innere Schönheit, die ihre Kraft aus etwas Essentiellem schöpft, ohne jemals der Gefahr des Oberflächenreizes zu erliegen.

martina essig

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martina essig Fotos: Thorsten Arendt